Sonntag, 17. Februar, 16 Uhr
Schaffen wir zwei, drei, viele kritische Psychologien
„Die akademische Psychologie befindet sich derzeit in einer Form extremer paradigmatischer Geschlossenheit. Selten herrschte eine derartige Einigkeit über die Beschaffenheit der Gegenstände denen sich zu widmen hat und die für deren Erforschung notwendigen Methoden. Konkurrierende Theorien werden schlicht im Rahmen multifaktorieller Einflussmodelle integriert und sind somit stets kommensurabel. Eine kritische, reflexive Diskussion des Erkenntnisgehalts verschiedener Theorien verklingt im Rauschen des statistischen Einerleis. Interventionen sollten demnach darauf abzielen diese, den Naturwissenschaften entlehnte, Homogenität zu verunsichern und die Psychologie nach dem Modell der Sozialwissenschaften wieder in einen, wie Kuhn ihn nennt, vorparadigmatischen Zustand zu versetzen. In dem Vortrag werden Vorteile und Strategien dieser Verunsicherungen, vor dem Hintergrund der Erfahrungen des AK kritische Psychologie // Frankfurt, vorgestellt und können im Anschluss diskutiert werden“
Montag, 18. Februar, 14 Uhr
Einführung in die Kritische Psychologie
Nach Max Horkheimer will Kritische Theorie „die Trennung von Individuum und Gesellschaft, kraft deren der Einzelne die vorgezeichneten Schranken seiner Aktivität als natürlich hinnimmt […] relativieren.“ Ziel ist die Durchdringung gesellschaftlicher Verhältnisse als Ergebnis eines konkret-historischen Produktionsprozesses.
In dem einführenden Workshop möchten wir gemeinsam mit den Teilnehmer_innen die grundlegenden Zusammenhänge von Kritischer Theorie sensu Klaus Holzkamp und Kritischer Psychologie diskutieren, wobei ein besonderer Augenmerk auf die methodologischen Implikationen Kritisch-psychologischer Forschung gelegt werden soll.
Dienstag, 19. Februar, 14 Uhr
Die Multitude und ihr Bewusstsein – Zu Occupy Wallstreet
Mit dem Vortrag soll versucht werden dem Selbstverständnis von Occupy Wallstreet, unter Berücksichtigung der Struktur des Protests, näher zu kommen. Bei den Überlegungen wird im Vordergrund stehen, dass das emanzipatorische Potential der Bewegung eher in den latenten Strukturen und der demokratischen Arbeit der Bewegung, als in ihren manifesten Forderungen zu verorten ist. Den theoretischen Hintergrund des Vortrags wird das sozialphilosophische Modell der Multitude von Hardt und Negri bilden.
Mittwoch, 20. Februar, 16 bis 20 Uhr
Diskussionsgruppe: Psychiatrie als Erlebnisgastronomie (Workshop)
Donnerstag, 21. Februar, 14 Uhr
Einführung in die psychoanalytische Sozialpsychologie
Der Workshop soll der Einführung in die theoretischen Grundlagen der psychoanalytischen Sozialpsychologie dienen. Orientiert an der Struktur autonomer Tutorien, wie wir sie seit einigen Semestern an der Uni Frankfurt institutionalisieren konnten, um uns Ansätze kritischer Psychologie anzueignen, werden wir zunächst in einem kurzen Referat die Geschichte und Entwicklung der psychoanalytischen Sozialpsychologie im Kontext der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule skizzieren. Anschließend wollen wir einen kurzen psychoanaltisch-sozialpsychologischen Aufsatz gemeinsam lesen und dessen Aktualität und gesellschaftskritisches Potential diskutieren.
Gute Idee!
Ihr solltet allerdings bei der Terminierung der Veranstaltungen bedenken, dass auch der arbeitenden Bevölkerung die Teilnahme an Veranstaltungen möglich sein sollte. Anfangszeiten um 14.00 etc. sind deutlich studentisch resp. akademisch…